Präsens Konjunktiv I - konjugiere Verben

Das Präsens bezeichnet ein gegenwärtiges oder als gegenwärtig empfundenes oder dargestelltes Geschehen, der Konjunktiv I wird auch Konjunktiv der indirekten Rede, bzw. Konjunktiv der fremden Meinung bezeichnet.
Das Präsens Konjunktiv I ist gekennzeichnet durch ein zwischen die Wurzel des Verbes und die Personalendung des Indikativ Präsens eingeschobenes "e".

1. Person Singular: ich geh / e
2. Person Singular: du geh / e / st
3. Person Singular: er, sie, es geh / e
1. Person Plural: wir geh / en
2. Person Plural: ihr geh / e / t
3. Person Plural: sie geh / en.


Wie man sieht, ist die 1. Person Singular, sowie der 1. und 3. Person Plural identisch mit dem Indikativ Präsens, in diesen Fällen wird der Konjunktiv I oft durch den Konjunktiv II ersetzt:
Er fragt, ob ich morgen zu Wahl ginge (anstatt: Er fragt, ob ich morgen zur Wahl gehe).

Ein Sonderfall ist das Verb "sein", es wird folgendermaßen konjugiert:
Ich sei - du seiest - er, sie, es sei - wir seien - ihr seiet - sie seien

Der Konjunktiv I wird verwendet, um die Aussagen oder Fragen einer anderen Person wiederzugeben. Der Sprecher oder Schreiber drückt hiermit seinen Abstand zu dem berichteten Geschehen aus. Bei der Wiedergabe eines Textes in indirekter Rede müssen jedoch einige Dinge beachtet werden.

Indikativ: Am Sonntag spricht der Präsident zu seinen Parteifreunden. Er sagt:
Wir können wirklich zufrieden mit uns sein.
Konjunktiv I: Der Journalist schreibt in der Zeitung:
Der Präsident sagte, dass sie stolz auf ihren Erfolg sein könnten.
Die indirekte Rede wird oft mit einem dass-Satz eingeleitet. Die Pronomen müssen geändert werden ("wir" zu "sie")

Indikativ: Jetzt gilt für uns alle, liebe Freunde: Los, an die Arbeit!
Konjunktiv I: Jetzt gelte für alle, sofort mit der Arbeit anzufangen.
AusrufeAnrede und Redewendungen fallen in der indirekten Rede weg oder werden paraphrasiert.

Indikativ: Für morgen ist ein Treffen mit der Opposition geplant. Es wird hier einige wichtige Veränderungen geben.
Konjunktiv I: Für heute, Montag, sei ein Treffen mit der Opposition geplant. Im Bundestag werde es einige wichtige Veränderungen geben.
Adverbiale Bestimmungen der Zeit oder des Ortes müssen sinngemäß ergänzt oder angepasst werden.

Indikativ: Ich, als Demokrat, toleriere jegliche abweichende Meinung, auch wenn ich als Verlierer aus der Wahl hervorgegangen wäre.
Konjunktiv I: Er als Demokrat toleriere jegliche abweichende Meinung, auch wenn er als Verlierer aus der Wahl hervorgegangen wäre.
In der indirekten Rede bleibt der Konjunktiv II erhalten. 

Auch Fragen müssen können in die indirekte Rede versetzt werden.
Indikativ: Er fragt: Kommst du morgen?
Konjunktiv I: Er fragte, ob ich morgen käme.
Bei Fragen ohne Fragewort verwendet man die Konjunktion "ob".

Indikativ: Wann kommst du an?
Konjunktiv I: Er fragte, wann ich ankäme.

Indikativ: Welchen Zug willst du nehmen?
Konjunktiv I: Er fragte, welchen Zug ich nehmen wolle.
Bei Fragen mit Fragewort wird dasselbe Fragewort (Wann), gegebenenfalls mit Erweiterung (Welchen Zug) verwendet.

Die Befehlsform wird mit Modalverben wiedergegeben.
Indikativ: Reg dich nicht auf.
Konjunktiv I: Er sagte / forderte mich auf, ich möge mich nicht aufregen.


Deutsch Lernen - Verben, Adjektive und Nomen mit Präpositionen:

Das Synonym Alphabet

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z