Futur I Konjunktiv II - konjugiere Verben

Die Verb-Zeitform Futur I Konjunktiv II ist die am häufigsten verwendete und am leichtesten zu verstehende Form, mit der man irreale Sätze im Konjunktiv II bilden kann. Irreale, im Konjunktiv II verfasste Aussagen können sehr unwahrscheinliche Hypothesen, in der Praxis unmögliche Fantasien, lediglich in ferner Zukunft realisierbare Träume oder auch höflich zurückhaltende Anfragen an einen geachteten, aber fern stehenden Gesprächspartner ausdrücken.

Wenn man den normalen Konjunktiv II, der direkt vom Verbstamm ausgehend gebildet wird, verwendet, stößt man auf ein Problem:
Viele Formen des Konjunktivs II sind doch genau gleich wie die entsprechenden Formen des Präteritums. Dieses Problem umgeht man nun mit der Verb-Zeitform Futur I Konjunktiv II. Diese Verbzeitform umschreibt den Konjunktiv II in periphrastischer Weise, unter Verwendung des Hilfsverbs "werden".
Aber auch wenn der Konjunktiv II sich vom Präteritum unterscheidet, ist es oft sinnvoll, auf die Verb-Zeitform Futur I Konjunktiv II zurückzugreifen, weil moderne Sprecher die Konjunktiv II-Formen oft gar nicht kennen.
Wenn man Deutsch als Fremdsprache lernt oder selbst als Muttersprachler Unsicherheiten bezüglich der richtigen Konjunktiv II-Verbform zeigt, dann ist man mit der Verwendung von Futur I Konjunktiv II auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Viele Verben scheinen geradezu Futur I Konjunktiv II zu verlangen. Bei diesen Verben klingt eine direkte Verwendung von Konjunktiv II oft sehr poetisch, geschwollen und literarisch.
Hier ist ein Satzbeispiel mit Konjunktiv II:
Wenn die Badegäste sauberer wären, schwömme nicht so viel Dreck im Baggersee.

Da nun nicht jeder weiß, dass der Konjunktiv II von "schwimmt" eben "schwömme" heißt, kommt man in diesem Satz viel besser mit dem Futur I Konjunktiv II aus:
Wenn die Badegäste sauberer wären, würde nicht so viel Dreck im Baggersee schwimmen.

Das Hilfsverb "werden" bildet also die Konjunktiv II-Form mit dem Stamm "würd". Der erste Teil des Satzes "Wenn die Badegäste sauberer wären" würde sich hingegen mit dem Futur I Konjunktiv II sehr schwerfällig anhören. Man sagt nicht "Wenn die Badegäste sauberer sein würden...".
Man sieht also, dass Futur I Konjunktiv II zwar mit den meisten, aber nicht mit allen Verben gut klingt.
Diese Wenn-Sätze, die irreale Bedingungen ausdrücken, sind übrigens ganz typische Beispiele für die Verwendung des Konjunktivs II im Allgemeinen. Man muss nur aufpassen, dass man den Konjunktiv II nicht fälschlicherweise für reelle Hypothesen verwendet.
In wissenschaftlichen Diskussionen, zum Beispiel über Physik oder das Treibhausklima, verwendet man besser Präsens, da man den wissenschaftlichen Hypothesen ja eine tatsächliche Wahrscheinlichkeit beimisst.
Man sagt beispielsweise, "wenn das Klima um zwei Grad wärmer wird, dann..." und nicht "wenn das Klima um zwei Grad wärmer würde, dann...".
Also in naturwissenschaftlichen Spekulationen findet man eher keine Formen von Konjunktiv II. Man muss nämlich zwischen Hypothesen und irrealen Situationen unterscheiden. Nur für letztere wird Konjunktiv II verwendet.


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